Donnerstag, 2. Februar 2012

Westlich des Mekong nach Champasak und Vat Phu

in Champasak / Laos


Wir verlassen Pakxe über die Lao-Nippon-Bridge in Richtung Vangtao (Grenze nach Thailand) Nach etwa einem Kilometer biegen wir dann auf die nagelneue 14A in Richtung Champasak. Ein Traumstraße. Rechts die Berge und links der mächtige Mekong, von dem man oft aber nur einen Teil sieht, weil Inseln den Blick auf das gegenüberliegende Ufer verhindern. Dörfer aus Holzhäusern. Und dann auch wieder das satte Grün der bewirtschafteten Reisfelder. Wir sind gerade an Champasak vorbei, da endet der Traum von einer perfekten Straße und die Mopedreifen drehen sich in rotem Sand. Die Autofahrer kennen keine Gnade. Sie brettern über die staubige Piste, dass die Dunstfahne ihres hoch gewirbelten Drecks bis in den Himmel zu reichen scheint. Durch diesen dichten Nebel aus rotem Sandstaub fahren wir etwa 20 Minuten. Eine mit Schweiß verklebte Kruste umgibt uns wie ein Panzer. Ein Königreich für eine Dusche. Aber so weit ist es noch lange nicht.


Vat Phu - Laos
Wir besichtigen die Ruinen des Vat Phu (auch Wat Phou oder Vat Phou ), einem Pilgerort in Laos von bedeutendem Rang. Gerade ist das alljährliche Vat Phu Fest, zu dem die Menschen aus allen Landesteilen hierher kommen. Wir sehen, wie Märkte, Musikzelte, Restaurants und religiös ausgerichtete buddhistische Begegnungsorte und Bühnen aufgebaut werden und hören immer wieder das Wort „Farang“, wenn man über uns Fremde spricht. Die ältesten heutigen Ruinen des Vat sind noch älter als Angkor in Kambodscha. Hier waren die Khmer Herrscher noch früher, die Geschichte von Vat Phu reicht bis ins 6. Jahrhundert n.Ch. zurück. Die ursprünglichen Gebäude der heute noch sichtbaren Ruinen wurden in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut. Das Hinduheiligtum wird heute von Buddhisten ebenso als Ort religiöser Verehrung genutzt.

Vat Phu - World Heritage Site
Die Hitze und der Staub haben uns durstig gemacht. Wir beschließen einen Stopp in Champasak und denken schon voller „Vorfreude“ an die Sandpiste. Aber diesmal schaffen wir es tatsächlich daran vorbei zu kommen. Entlang des Mekong gibt es noch eine unbefestigte Straße, die bis nach Champasak durch die Dörfer führt. Dort sind eine ganze Reihe Guesthouses, die Preise für die sehr einfachen Buden aber vergleichsweise hoch. Aber es ist ruhig. Man schaut auf den Fluss und sieht die Passagierfähren zur weit entfernten anderen Flusseite pendeln. Die steilen und vermüllten Ufer des Mekong sehen allerdings nicht sehr einladend aus. Nur von den Inseln leuchten helle Sandstrände herüber und die Dächer buddhistischer Tempel im Thai-Stil.

Wir machen noch eine weitere Kaffepause auf dem Weg zur ersehnten Dusche in Pakxe.
Man weiß dort offenbar nicht so recht wie man Kaffee macht und bietet uns statt dessen das einfacher zu handhabende Beer Lao an. Aber das wollen wir nun wirklich nicht. Die Dame des Hauses schafft es dann doch noch, und dazu gibt es, wie in Lao üblich, den nicht bestellten, obligatorischen Tee. Ein junger Mann bringt einen stattlichen Mekongwels zurück zum Fluss und lässt ihn an der Leine wieder ins Wasser. Frischhaltepackung auf Laotisch.

kleine Verkäuferin von Opfergestecken

Eine Stunde später sind wir wieder im Guesthouse in Pakxe und pünktlich um 17 Uhr sitzen wir in einem Eckrestaurant und gönnen uns ein kühles Bier. Ein Hochgenuss nach diesem Tag auf den Mopeds und weiteren 110 Kilometern Laos unter den Rädern. Auf der kleinen Kreuzung vor dem Restaurant legt eine Ente eine Bauchlandung hin. Sie watschelt auf den Bürgersteig. Allerdings währt ihre Freiheit nur wenige Minuten. Dann entdeckt ein mit Moped herannahendes Paar das Tier. Er steigt ab und versucht die Ente zu fangen. Nach einigen Fehlversuchen ist der fette Braten sichergestellt. Mit verdrehtem Hals braust die Ente als weiterer Passagier auf dem Moped mit davon.
Bei der Rückgabe von Jörgs Moped miete ich meines für weitere vier Tage. Bei dieser Gelegenheit wird es auch gleich gewaschen. Der rote Staub ist erst einmal runter. Jetzt muss die Wäscherei den Dreck nur noch aus den Klamotten raus bekommen, dann sind wir wieder für neue Touren einsatzbereit.


mein Blick geht auf den Mekong, nördl. von Champasak


Der Arbeitsplatz eines Mekong-Kapitäns


Weitere Bilder in Jörgs Blog, siehe Link rechts

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