Busstation in Savannakhet/Laos |
Um 07:45 Uhr holt uns der Busfahrer wie vereinbart ab, um uns zur Busstation zu bringen. Das Ticket nach Pakxe kostet für die ca. 250 km 4 EUR = 40.000 KIP. Der Kurs ist im Augenblick wirklich super leicht in EUR umzurechnen. Einfach vier Nullen weg donnern, und schon hab´ ich die Euronen. Wir stellen unser Gepäck zur Verladung auf das Busdach bereit und gehen frühstücken. Beim Einstieg wird gedrängelt. Der Bus füllt sich schnell. Auf unseren Tickets stehen die Platznummern 12 und 13. Im Bus stellt sich dann aber heraus, dass die Sitze überhaupt nicht nummeriert sind, bzw. nur bei einzelnen Plätzen nur noch die Fragmente einer ehemaligen Beschriftung aus dem Nichts hervorschimmern. Ich erwische den allerletzten Platz, hinten im Bus, und Jörg besteht auf seinen Platz, denn er hat das Glück, dass genau diese Platznummer noch lesbar ist. Alle weiteren Fahrgäste werden auf kleinen Plastikhockern im Mittelgang platziert. Am Ende sitzen auf den Stühlchen 12 Leute, im Eingang, hinterm Fahrer, stehen noch weitere 10. Es gibt absolut keinen Fluchtweg. Die Fenster sind, im Falle eines Unfalls, nicht zu öffnen. Es ist extrem stickig. Kein Wunder bei 90 Insassen in einem maximal für 50 Gäste ausgestatteten Bus. Pausenlos wird angehalten. Leute steigen aus und ein. Man übergibt Pakete für die Abholung anderenorts. Wer ein klaustrophobisches Problem hat, sollte die Fahrt meiden. Nach 5 Stunden bekomme selbst ich das sich steigernde Bedürfnis, aus diesem schaukelnden Kasten ohne Fluchtmöglichkeit möglichst schnell raus zu kommen. Wenn ich beim Tauchen 40 m tief bin, und so ein Gefühl sich einstellt, dann kann ich geordnet, in einer absehbaren Zeit zur Oberfläche aufsteigen. In diesem Bus gibt es aber nicht die geringste Chance, der Enge zu entkommen und Frischluft zu erhalten. Selbst bei einem leichten Unfall, bei dem die einzige Tür für die ca. 100 Busgäste versperrt wäre, würde es zu einer fürchterlichen Panik kommen, durch die dann die meisten Todesfälle provoziert würde. Miese Gedanken kurz vor dem Ziel, aber nach sechs Stunden haben wir es geschafft, wir erreichen Pakxe. Kurz zuvor kamen schon die Berge in Sicht. Linker Hand die Hügel des Bolaven-Plateaus, rechts die vom Mekong-Ufer. In dieser Gegend sind die Reisfelder auch wieder bestellt und nicht so vertrocknet wie im Rest des Landesteils. Die Stadt Pakxe wirkt bedeutend größer als Savannakhet, obwohl sie es anhand der Statistik nicht ist. Wir fahren mit Tuktuk zum Phonesavanh-Guesthouse. Jörg hat Glück. Sein Zimmer ist OK, aber meines mehr als dürftig. Ich werde auch das Gefühl nicht los, in dieser servicefreien Zone des Phonesavanh GH mit benutztem Bettzeug und benutztem Handtuch bedacht worden zu sein.
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