Freitag, 27. Januar 2012

Die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Hue

Khai Dinh´s Tomb, plastische Wandreliefs

Minh Mang´s Tomb, Tor


Um 9:30 Uhr fahren wir mit dem Moped los. Thu´s Bruder vorne und ich hinten. Obwohl man von der Verantwortung an Gas und Lenker enthoben ist, fährt man als selbst Moped fahrender Beifahrer nicht wirklich entspannt mit. Die Fahrweise ist wieder völlig anders als in Thailand oder auf Bali und die Matschlöcher in einigen Wegen sehen nicht leicht passierbar aus. Aber es regnet nicht und ich wollte ja was unternehmen. Die Straßen, auf denen wir Hue in Richtung Süden verlassen, sehen aus wie Autobahnen, auf denen hauptsächlich Mopeds fahren. Warum bauen die hier so unglaublich breite Straßen? Sind die schon als Aufmarschwege für einen nächsten Krieg geplant? Wir sehen an einem Kanal die überdachte „Japanische Brücke“, erbaut 1761. Sie ist der in Hoi An nachempfunden. Ein Opferschrein in der Mitte wird rege genutzt und erinnert an die Stifterin der Brücke, eine japanische Witwe. Die Brücke ist seither eine große Hilfe für die Reisbauern. Die müssen nun nicht mehr durch den Kanal gehen um ihren Reis zu transportieren. Wir fahren an prunkvollen und farbenfrohen neuen Tempeln und Clan-Häusern vorbei und passieren eines der größten Friedhofsgelände, die ich je gesehen habe. Dieser eine Friedhof von Hue (im Norden der Stadt gibt es noch einen) zieht sich über mehrere Hügel und durch Täler. Die Familiengrabstellen sind teilweise aber auch riesig groß. An den Rändern ist manchmal Baumaterial aufgeschüttet, wenn eine Familie sich eine neue „Bleibe“ baut. Ich sehe typisch chinesische Gräber. Aber vielleicht sind die ja auch typisch vietnamesisch. Und auch Gräber mit Kreuzen. Christen gibt es in der Stadt. Eine Kirchenglocke war in einer Nacht bereits um 04:45 aktiv. Multikulti also auch bei der letzten Ruhe und nicht wie bei uns katholischer, evangelischer, jüdischer Friedhof, und in einer Schmuddelecke die Konfessionslosen.

Tu Duc´s Tomb, alter Seitenflügel

Bei den Ortsdurchfahrten scheinen die Bewohner nicht sehr aufgeschlossen. Man blickt neutral. Wen wundert´s? Die Geschichte dieses Landstriches erklärt alles. Man darf eher darüber staunen, dass man französische und amerikanische Besucher überhaupt ins Land lässt.


Es folgen die Kaisergräber der Nguyen-Dynastie. „Khai Dinh´s Tomb“, „Minh Mang´s Tomb“, „Tu Duc´s Tomb“. Wir stoppen an einem kleinen, verlassen und verfallenen wirkenden Tempel mit zwei Elefantenschreinen und an der Royal Arena. Hier wurden zur Unterhaltung des Kaisers Elefanten und Tiger aufeinander gehetzt. Die Tiger gehörten den Mandarinen, der Elefant dem Kaiser. Aus diesem Grund durfte kein Tiger einen solchen Kampf gewinnen und man hat sie mit einer Leine oder Kette angebunden, so dass sie nur bis zur Mitte der Arena gelangen konnten. Zum Schluss dann noch das Wahrzeichen der Stadt, die Thien Mu Pagode. Ein berühmter und wichtiger Ort für ganz Vietnam. Unter anderem steht hier das Auto, mit dem sich der Mönch Thich Quang Duc 1963 in Saigon an die Kreuzung fuhr, an der er sich dann, aus Protest gegen die Repressionen der Diem-Regierung Südvietnams gegen Buddhisten und Mönche, verbrannte.

Thien Mu Pagode, Räucherwerk

Thien Mu, 'Kleinkunst' - Stein im Wasserbett


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