Der
Rückzug ist angetreten. Heute ging die Fahrt wieder mit dem Moped hinunter in
den Süden Balis. Die Vulkane zeigten sich von ihrer besten Seite. Sonne, kaum
Wolken, und nur Kühle statt Kälte. Nach den unzähligen Varianten von Nord-Süd
und Süd-Nord-Routen, die ich ich inzwischen ausprobiert habe, scheint mir die
heutige die absolut beste zu sein. Von Süden habe ich diese Strecke bereits
gefunden, heute das erste Mal in der Nord-Süd-Richtung.
Am
Ortseingang (aus Richtung Singaraja) Kintamani steht ein Hinweisschild zur
Straße nach Manikliyu. Dort nach rechts abbiegen. Wenn die Asphaltstraße dann
bei der Abfahrt sowohl geradeaus als auch rechts weiterführt, rechts halten. Durch
Langgahan und Buahan. Hinter Buahan gibt es wieder zwei unbeschilderte
Möglichkeiten. Dort die Richtung Links wählen. Man sieht wunderbar das
exklusive „Hanging Gardens Hotel“ auf der rechte Seite, wenn es wieder steil
bergauf geht zur Hauptstraße. Rechts, Richtung Süden, und man umfährt Ubud
weiträumig genug, um nicht in den Stadtverkehr zu geraten. Folgt man den
Hinweisen Sanur, dann erreicht man die Südachse an der Kreuzung „Pantai
Ketewel“. Fährt man dort rechts, dann sind es nur noch ca. 10 Minuten bis
Sanur.
Mir
scheint, dass man auf dieser wenig befahrenen Route auch die beste Straße mit
den wenigsten Schlaglöchern vorfindet. Klar, es gibt einige hässliche Löcher,
aber insgesamt ist dies für Moped wie für Pkw eine entspannt zu befahrene
Route, zudem mit fantastischen Ausblicken und freundlichen Menschen am
Straßenrand.
In
Sanur dann die üblichen Rituale. Nach der Rückkehr ins Flashbacks, wo man mir
schon nichts mehr erklärt, weil man sagt, dies sei ohnehin „mein Haus“, gehe
ich zu Hardy´s, um mir für das herrlich knusprige und überaus schmackhafte Ciabatta-Brot
zum Frühstück den passenden Käse zu kaufen. Von all dem, was man während einer
langen Asienreise so als „Brot“ vorgesetzt bekommt, ist dies schon die Krönung.
Ausgenommen natürlich das selbstgebackene Sauerteigbrot, welches mir Tami in
Hongkong gebacken hat, und zu meinem Geburtstag nach Bali mitbrachte. Das
Rezept muss ich unbedingt noch anfordern, denn das kommt geschmacklich dem
heimatlichem Brot schon sehr nah. In Bangkok weiß ich ja zum Glück, wo ich ein
fantastisches, frisches Baguette bekomme. Dort werde ich die entstandene
„Brotlücke“ auch noch einmal abdichten können. Der Duft des Baguettes ist so
genial, dass ich es nie schaffe das Baguette unangeknabbert bis zum Appartement
zu tragen. Auf Bali gibt es so ein gutes Baguette beim Bäcker vor dem Bintang
Shopping Center in Seminyak.
Tja,
und das Abendessen hier in Sanur war mir natürlich auch schon seit Wochen klar:
Saltimbocca im Mona Lisa Restaurant. Auch ein Ritual. Es ist enorm. Dies
Restaurant ist jeden Tag voll besetzt, aber die Mädels vom Service sprechen
mich auch nach 2 Monaten Abwesenheit wieder wie selbstverständlich mit Namen an
(Pak Jürgen), ohne lange zu überlegen zu müssen.
Am
Sonntag geht es dann nach Bangkok. Unaufhaltsam also weiter in Richtung
Germanien. Ich freue mich auf meine Frau, auf die eigenen vier Wände, auf all
die Dinge, die es für mich hier nicht gibt (guten Rotwein!). Aber ich freue mich aber auch ebenso
sehr über die Gewissheit, dass es nie so sehr lange dauert, bis ich wieder hier
sein kann.
Es
war diesmal wieder eine wunderbare Reise. Nun bin ich also sechzig Jahre alt.
Den
Jubeltag haben die meisten meiner Freunde gemeinsam mit mir auf Bali verbracht,
bei einer ausgelassenen Pool-Party. Herrlich! Ich freue mich riesig, dass dies
so möglich war. Denn selbstverständlich ist es für den Spross aus einer
einfachen Arbeiterfamilie sicher nicht, dass das Leben im letzten Drittel noch
zum Paradies auf Erden wird.
Ich
bin mir dieses außerordentlichen Glückes bewusst, und ehrlich dankbar.
Wenn
Bangkok keine außergewöhnlichen, erwähnenswerten Höhepunkte mehr zu bieten hat,
zu denen ich mich unbedingt wieder melden muss, dann beende ich an dieser
Stelle den Blog. Ich bedanke mich bei allen Lesern für das Interesse an meinen
Erlebnissen. Sollte ich mich entschließen wieder einmal zu „bloggen“, dann
werde ich es sicher irgendwie kundtun. Vermutlich auf der Homepage: www.das-majapahit-geheimnis.de
Schöner Bericht!
AntwortenLöschen